Tischtennisspieler des Post SV Augsburg und des SV Nordendorf zeigen Menschen mit Behinderungen in Kloster Holzen im Landkreis Augsburg, dass sie Tischtennis ganz einfach in ihren Alltag integrieren können – Die Lechwerke (LEW) ermöglichen diese Aktion im Rahmen des Post SV-Projekts „Wir fördern Talente!“
So etwas hatte es im Kloster Holzen, einem ehemaligen Franziskanerkloster im nördlichen Landkreis Augsburg, in dem aktuell 67 Menschen mit Behinderung leben, bisher noch nicht gegeben. Die Gäste vom Post SV Augsburg mit Trainer Oliver Gamm und der 15-jährigen Marie Gmoser vom Verbandsoberliga-Team an der Spitze waren gekommen, um einen gemeinsamen Tischtennis-Nachmittag anzubieten. 28 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter von 23 bis 75 Jahren warteten bei strahlendem Sonnenschein ganz gespannt, was geschehen wird. Franz Kaps von der Tischtennis-Kiste am Augsburger Vogeltor hatte wieder einige Schläger als Gastgeschenke mitgegeben, über die sich Sybille Schmöger als Wohneinrichtungsleiterin im Namen der Klientinnen und Klienten sehr freute. Dann ging es aber sofort los.
Auf der Terrasse war ein „normaler“ Tischtennis-Tisch aufgebaut. Dort zeigten die Bewohnerinnen und Bewohner, die schon etwas Ahnung vom Tischtennis hatten, ihre zum Teil eindrucksvollen Talente. Es machte ihnen umso mehr Freude, weil auf der anderen Plattenseite jeweils eine „Profi“ stand, der die Bälle ganz gezielt zuspielen konnte.
Nicht alle konnten gleichzeitig draußen spielen. Es war nämlich nur eine „richtige“ TT-Platte vorhanden. Die „Profis“ vom Post SV hatten aber auch für diese Situation eine Lösung parat.
So hatten sie zum einen einen kleineren TT-Tisch dabei, an dem man sogar im Sitzen spielen konnte. Außerdem erfuhren die Bewohnerinnen und Bewohner, dass man gar nicht viel benötigt, um Tischtennis spielen zu können. Es müssen nur einige Tische zusammengeschoben werden und die Spielfläche ist fertig. Man muss nur für die Mitte des Tisches etwas finden, was als Hindernis aufgebaut werden kann. So wurden zwei Getränkekisten in die Mitte des Tisches platziert und los ging es. Ganz schnell schafften es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch dort den Ball über die Getränkekisten hinweg auf die andere Seite des Tisches zu spielen.
Bei manchen Menschen waren die motorischen Fähigkeiten jedoch so stark eingeschränkt, so dass andere Lösungen gesucht werden mussten. Wichtig war nur, mit Tischtennisschläger und -ball neue Erfahrungen zu ermöglichen. So bereitete es auch sichtliche Freude, wenn es gelang, einen Tischtennisball über drei zusammengeschobene Tische hinweg hin und her rollen zu können oder mit Schläger und Hand den Ball zum Gegenüber zu werfen und von dort wieder zurück.
Die zum Teil schon recht alten Menschen waren mit außergewöhnlicher Begeisterung bei der Sache. Manche hatten solchen Eifer, dass sie gar nicht aufhören wollten. Sybille Schmöger war auch sehr angetan von der Aktion: „So etwas kannte man hier bisher nicht. Ich bin ganz begeistert, mit welchem Elan die Damen und Herren mitmachen. Ich denke, dass wir immer wieder ´mal etwas Tischtennis in unseren Alltag einbauen werden.“
Anschließend wurden die Postler noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen, die äußerst schmackhaft waren. So kam es noch zu einem weiteren persönlichen Austausch über den Sport hinaus. Dabei erfuhren die Gäste vom Post SV, welche Menschen im Kloster Holzen leben und was dort überhaupt geschieht. Am Ende erhielt jeder Postler noch ein süßes Merci!
„Jeder Mensch ist kostbar“ – unter dieses Leitbild hat das Dominikus-Ringeisen-Werk seine gesamte Arbeit gestellt. Denn der behinderte Mensch ist nicht nur mit Defiziten behaftet. Vielmehr hat er auch eine Vielzahl an Fähigkeiten und Möglichkeiten, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Der Standort Kloster Holzen gehört im Dominikus-Ringeisen-Werk zur Region Augsburg Nord.
Unsere Klienten unterstützen wir im Alltag und fördern individuell ihre Fähigkeiten:
• Wohnen in verschiedenen Wohngruppen
• Differenzierte Förder- und Freizeitangebote
• Ausbildung und Beschäftigung in Werkstatt und Förderstätte
• Produkte aus Werkstatt und Förderstätte im Laden Kloster Holzen