Der Post SV Augsburg war nicht nur dabei, sondern „Mittendrin“.

Das Baby war 8 Mannschaften schwer und 48 Spieler groß. Der 10. September des Jahres 1966 kann als der Geburtstag der Tischtennis Bundesliga bezeichnet werden. Die ersten Spiele wurden an diesem Tag in Essen, Düsseldorf und Augsburg ausgetragen.

Die Chromosomen setzten sich wie folgt zusammen. Die vier Meister der Oberligen Nord, West, Südwest und Süd waren fix qualifiziert.
Für die zweit- und drittplazierten schuf man Aufstiegsspiele mit vier Gruppen a drei Mannschaften. Das Ergebnis bezeichnete man danach als eine Schieflage zu Gunsten des Südens, wo sich mit dem TSV München-Milbertshofen, dem SSV Reutlingen und dem Post SV Augsburg drei Mannschaften aus der Südoberliga hineingespielt hatten. In der Oberliga nur Dritter geworden, konnte sich der Post SV Augsburg als Sieger für die Bundesliga qualifizieren. Der Westen war mit TuSa Düsseldorf und Moltkeplatz Essen vertreten. Der Südwesten war mit dem Meister FC Saarbrücken und dem TTC Mörfelden ebenfalls mit zwei Teams beim Start dabei. Einziger Nordvertreter war der frischgebackene Deutsche Meister VfL Osnabrück.

Lange hatte es gedauert bis man sich auf den Start einer Bundesliga geeinigt hatte. Der erste Spieltag brachte dann eine Enttäuschung. Insgesamt wollten die erste fünf Spiele nur 520 Zuschauer sehen, man hatte jedoch auf Grund des Interesses an den Aufstiegsspielen mit dem dreifachen gerechnet. Das Zauberwort Bundesliga schien nicht von Anfang an zu greifen. Doch im Laufe des Jahres sollte sich das Interesse deutlich zu Gunsten der Bundesliga ändern.

Die 56 Spiele wurden von rund 13.000 Zuschauern besucht. Man konnte also mit durchschnittlich 240 Zuschauern pro Spiel gut leben. Auch das Interesse der Medien stellte alle zufrieden. Damals lagen die Eintrittspreise zwischen 2,50 DM und 4 DM. Mit einem Zuschauerschnitt von 200 bei den Heimspielen hoffte man bei den meisten Vereinen die Bundesliga Unkosten decken zu können.

Schon vor Beginn der Bundesliga hatte Hans-Wilhelm Gäb für eine Zehner- oder gar Zwölferliga plädiert. Er sah in der Resonanz der Medien eine Chance für den Tischtennissport. Die allgemeine Terminnot war schon damals das Argument für eine kleine Bundesliga gewesen.

Der erste deutsche Bundesliga Meister kam aus Düsseldorf. Nein, nicht der spätere Serienmeister Borussia Düsseldorf, der in den Aufstiegsspielen gescheitert war, sondern die DJK TuSa Düsseldorf errang den begehrten Titel.
Bester Spieler der Startsaison war Eberhard Schöler mit nur einer Niederlage, gegen Martin Ness.
Eberhard Schöler 26:1
Martin Ness 24:4
Wilfried Lieck 21:6
Erich Arndt 18:10
Hans Micheiloff 16:9

Einziger Absteiger: TSV Milbertshofen

Das erste Bundesligaspiel absolvierte der Post SV Augsburg mit einer 5:9 Niederlage zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken.
Am Ende belegte man den 5. Platz.
Bei den Zuschauern war Augsburg in sieben Heimspielen mit 2190 Besuchern Spitze.

Post SV Augsburg spielte in folgender Aufstellung:
Martin Ness, Peter Stähle, Anton Breumair, Werner Kümmerle, Günter Wuchenauer, Josef Merk, Wilhelm Freyinger

Spielsystem:

  • Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückrunde
  • Ein Absteiger
  • Paarkreuzsystem Sechsermannschaften mit Doppeln
1966-67 TT Bundesliga Abschlußtabelle erste Saison

1966-67 TT Bundesliga Abschlußtabelle erstes Bundesligajahr