Deutscher Pokal-Sieger 1966/67 im Tischtennis
Obwohl der Post SV schon eine Reihe von Pokalerfolgen zu verzeichnen hatte, ein Erfolg im Deutschlandpokal glückte bislang noch nicht. Sechs Mal (1960 und 1963 bis 1967) war man Bayerischer- und vier Mal (1963 und 1965 bis 1967) Süddeutscher Pokalsieger, drei Mal drang man bis ins Halbfinale vor. Wie würde es diesmal ergehen, das fragten sich damals alle.
Das Trio Martin Neß, Peter Stähle und Werner Kümmerle startete in die Vorrundenspiele. Der Weg führte über den TTC Dillingen (5:3), den VSC Donauwörth (mit Hans Natterer und Erwin Schuster) (5:2), den RT Regensburg (5:0), Weiß-Blau München (mit Detlev Siewert) (5:3), den Angstgegner SSV Reutlingen (5:3) ins Halbfinale gegen den SV Moltkeplatz Essen. Das Team zeigte in Essen ein hervorragendes Spiel und gewann mit 5:3.
Mit gedämpftem Optimismus ging man ins Finale, gegen den Bundesliga Dritten Osnabrück. Das Spiel, das nach Augsburg vergeben wurde, da die vorangegangenen Pokalspiele auswärts austragen werden mussten.
Am 24. Juni 1967 standen sich im Pokalendspiel in der Augsburger Sporthalle vor rund 500 Zuschauern die Mannschaften des VFL Osnabrück und des Post SV gegenüber. Nachdem Bernd Jansen im Eröffnungseinzel, gegen Günter Wuchenauer 2:0 (21:10, 21:9) gewonnen hatte, zog Martin Ness gegen Ernst Gomolla 2:0 (21:11, 22:20) wieder gleich. Ness hatte seinen Angstgegner bezwungen und man hoffte daher, die Osnabrücker bezwingen zu können. Als Peter Stähle sein Spiel gegen Hans Micheiloff mit 0:2 (13:21, 10:21) verloren hatte, sahen man jedoch die Hoffnungen schwinden, zumal Stähle einen schwachen Eindruck mhinterlies. In einem herrlichen Spiel schlug dann Ness Jansen mit 2:0 (21:16, 21:18) und das Publikum ging nun begeistert mit. Die Osnabrücker stellten durch den Sieg von Micheiloff gegen Wuchenauer 2:0 (21:6, 21:6) auf 3:2 und jetzt kam es auf Stähle an, Gomolla zu bezwingen. Stähle hatte sich wieder von der Niederlage erholt, lieferte gegen Gomolla mit 2:0 (21:15, 21:14) ein packendes Spiel und legte den Grundstock für den sich anbahnenden Sieg.
Im Topspiel bezwang Neß Micheiloff mit 2:1 (21:10, 15:21, 21:13) und alle Zuschauer bangten schon um den Sieg, als der 2. Satz mit 15:21 an Micheiloff ging. Martin Ness ließ sich jedoch den 3. Satz nicht nehmen und schaffte so das 4:3 für den PostSV. Es stellte sich die Frage, würde Stähle die Nerven haben, den jungen Jansen in Schach zu halten? In dem wohl schönsten Spiel des Abends behielt Stähle gegen Jansen mit 2:0 (21:19, 21:19), nachdem er in beiden Sätzen schon mit 4 Punkten im Rückstand gelegen hatte, die Oberhand und stellte so den Pokalsieg mit 5:3 sicher, der auch die Qualifikation für den Europapokal darstellte.