1,85 Meter groß, strohblond und neuerdings mit einer Art von ,Beatschnitt’: Augsburgs neuer ,Tischtennis-Stern’ Peter Stähle, Post SV Augsburg. Der immer gutmütige und waschechte Augsburger ,Schwabe’ ist hinter seinem großen Vorbild und Lehrmeister Martin Ness inzwischen die ,Nr. 2′ der Post geworden. Und Post SV Augsburg ist eine der stärksten Vereinsmannschaften der Bundesrepublik.

Stähle, der derzeit auch am Training mit Bundestrainer Vilim Harangozo teilnimmt, wendet viel Zeit für seinen geliebten Tischtennissport auf. Daß er trotzdem nicht einseitig ist, bewies er schon vor Jahren. Bereits als Elfjähriger spielte er aktiv Basketball und Faustball beim TV Augsburg. Auch entwickelte er bei der Schachjugend Talent für das ,königliche Spiel’ und brachte es im immerhin innerhalb eines Jahres zum Jugendvizemeister der Fuggerstadt Augsburg. Gespielt wurde damals im ,Haus der offenen Tür’, wo auch einige Tischtennis-Tische- standen.

Bald entdeckte Peter dort seine Vorliebe für das Tischtennis und die kleinen weißen Bälle’

Mit 13 Jahren kam er zur Tischtennisabteilung des TSV Schwaben Augsburg und hier war es Abteilungsleiter und Bezirksjugendwart Streckfuß, der das Talent von Stähle richtig erkannte und entsprechend förderte. Bereits als Fünfzehnjähriger war der Blondschopf ,Nr. l’ in der ersten ,Schwabenmannschaft’, der BTTV hatte eine Jugendfreigabe für Herrenmannschaften erteilt. Seine Laufbahn in der Jugend krönte Peter mit dem bayerischen Titel – übrigens holte er sich später auch Juniorenmeisterschaften – und mit fünf Berufungen in die DTTB-Jugendauswahl. Hier schnitt er in Jugendländerkämpfen gegen Luxemburg, Holland, Belgien, Frankreich und Schweden hervorragend ab.

Aus der Jugend ausgeschieden, wechselte Stähle zum Oberligisten Post SV Augsburg und ist dort seitdem recht erfolgreich ,tätig’. Man peilte die kommende Bundesliga an. Was ihm noch fehlte, war eigentlich nur Erfahrung und viel Härte !

Seine Leistungen honorierte der DTTB mit der Nominierung in die deutsche B-Mannschaft und mit der Aufstellung für die ,lnternationalen Meisterschaften’ von Wales in Cardiff.

Nicht nur im Sport stellt Peter Stähle seinen Mann. Hervorragend bestand er die ,mittlere Reife’ am Realgymnasium, erlernte den Beruf eines Großhandelskaufmannes und schaffte seine Prüfung bereits ein halbes Jahr vor dem Limit.

Ein Musterbeispiel für einen Sportler, der weiß, dass der Beruf trotz Spitzenleistungen im Sport immer an erster Stelle stehen muss.

So beschrieb ihn die Zeitung DTS im Jahr 1966. Ein Jahr später, 1967 wurden er Deutscher Meister im Doppel mit Marin Ness und 1968 Vizemeister.

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga 1972 verlies er den Post SV. 1978 kehrte er wieder zurück und begann damit den zweiten Weg des Post SV nach oben. Wichtiger war jedoch stets der berufliche Weg.