Tischtennisspieler des Post SV Augsburg zeigen Kindern und Jugendlichen, im Jugendzentrum K15, dass Tischtennis eigentlich überall gespielt werden kann – Die Lechwerke (LEW) ermöglichen diese Aktion im Rahmen des Post SV-Projekts „Wir fördern Talente!“

 

So etwas hatte es im K15, dem Jugendzentrum des Stadtjugendrings Augsburg am Rande der Augsburger Altstadt bisher noch nicht gegeben. Die Gäste vom Post SV Augsburg unter der Leitung der beiden Trainer Nikola Tesch und Oliver Gamm waren gekommen, um einen gemeinsamen Tischtennis-Nachmittag anzubieten. Franz Kaps von der Tischtennis-Kiste am Augsburger Vogeltor hatte wieder einige Schläger als Gastgeschenke mitgegeben, über die sich Dennis Galanti als Regionalleiter des SJR im Namen seiner Schützlinge sehr freute. Dann ging es aber sofort los. Etwa 15 Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren wollten nicht länger warten.

Im Garten war ein „normaler“ Tischtennis-Tisch aufgebaut. Von Anfang an wurde dort mit wachsender Begeisterung Rundlauf gespielt. Die Kinder lernten schnell, wie man den Schläger richtig hält und wie man schlagen muss, um den Ball einigermaßen sicher auf die andere Plattenhälfte zu spielen. Wichtig war dabei auch die Erfahrung, dass es mehr Spaß macht, beim Rundlauf miteinander zu spielen als gegen einander. Denn je länger der Ball im Spiel ist, umso länger dauern die Ballwechsel.

Nicht alle Kinder konnten gleichzeitig Rundlauf spielen. Es war nämlich nur eine „richtige“ TT-Platte vorhanden. Die „Profis“ vom Post SV hatten aber auch für diese Situation eine Lösung parat.

So hatten sie zum einen einen kleineren TT-Tisch dabei, an dem man sogar im Sitzen spielen konnte. Außerdem erfuhren die Kinder vom Jugendzentrum, dass man ganz viele Gebrauchsgegenstände recht einfach zu einer Tischtennis-Spielfläche umfunktionieren kann. Weniger überraschend war, dass auch auf einem normalen Esstisch Tischtennis gespielt werden kann. Man muss nur für die Mitte des Tisches etwas finden, was als Hindernis aufgebaut werden kann. Dass sich aber auch ein Billardtisch für Tischtennis eignet, löste schon mehr Erstaunen aus. So wurden zwei Getränkekisten in die Mitte des Billardtisches platziert und los ging es. Ganz schnell schafften es die Kids, auch dort den Ball über die Getränkekisten hinweg auf die andere Seite des Tisches zu spielen. Schließlich war sogar ein größeres Sitzelement aus Hartplastik, das normalerweise Teil einer kleinen Sitztribüne ist, nach kurzem Umbau als Spielfläche zu gebrauchen. Eine Reihe von Toilettenpapierrollen wurde als Netzersatz hergenommen, schon war ein weiteres Spielfeld gefunden.

Die Kinder und Jugendlichen waren mit so großer Freude und Begeisterung bei der Sache dass sie gar nicht aufhören wollten. Ein kleiner Junge sagte am Ende: „Das war heute der schönste Tag, seitdem ich hierher komme!“ Dennis Galanti vom SJR war auch sehr beeindruckt, mit welcher Ausdauer und Konzentration seine Schützlinge über mehr als 1 ½ Stunden mitmachten. Manche hatten so viel Spaß und waren so talentiert, dass sie sich wirklich überlegen sollten, ob sie Tischtennis nicht etwas intensiver kennenlernen sollen. Jedenfalls sind sie herzlich zum Training beim Post SV eingeladen.

Anschließend wurden die Postler noch zu selbst gebratenen Würsten, Bratwurstsemmeln und verschiedenen Salaten eingeladen, die äußerst schmackhaft waren. So kam es noch zu einem weiteren persönlichen Austausch über den Sport hinaus. Dabei erfuhren die Gäste vom Post SV, welche tief greifenden Erfahrungen einige der Kinder, die mit ihren Eltern aus ihrer Heimat geflüchtet waren, bereits hinter sich haben.

Der SJR ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts ein Träger der offenen, sowie schulbezogenen Jugendarbeit in Augsburg. Mehrere Jugendzentren und Treffs werden im Stadtgebiet vom Stadtjugendring betreut.

Das Jugendzentrum Kanalstraße (k15) ist ein seit den 1980ern bestehendes Jugendhaus im Viertel Obere Bleich und organisiert neben dem offenen Jugendhausbetrieb mitunter Konzerte sowie diverse jugendkulturelle Veranstaltungen von Graffiti bis Cosplay.